16 Feb. E-Scooter Sharing #international
Unkompliziert mit dem E-Scooter durch die Stadt flitzen. In Deutschland und Frankreich gibt es bereits E-Scooter Sharinganbieter. Zürich prüft ebenfalls entsprechende Anfragen verschiedener Anbieter.
Die Angebote basieren allesamt auf dem Free-Floating-Sharing Prinzip. Das bedeutet, dass die angemieteten Fahrzeuge bequem am Zielort stehen gelassen und dort mithilfe einer App jederzeit von weiteren Kunden angemietet werden können. Das Konzept ist durchaus spannend, bedingt aber, dass eine grosse Masse an entsprechenden Fahrzeugen in die Innenstädte «gespült» wird, damit auch immer eines verfügbar ist. In der Schweiz hat diese Praxis zuletzt beim Sharing-Bike Anbieter O-Bikes zu nachvollziehbar harscher Kritik und regulatorischen Massnahmen geführt – natürlich wird das Stadtbild verändert und Zug ist nun mal nicht Berlin Kreuzberg.
Aktuell sind 350 Roller von emmy in den Städten Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Mannheim, München, Stuttgart unterwegs. Der Sharingdienstleister hat nach eigener Angabe 20‘000 treue Kunden und bereits 900‘000 gefahrene Kilometer. Die Initianten von emmy „glauben an die Zukunft der urbanen Mobilität ohne ein Fahrzeug zu besitzen.“
Um das Angebot nutzen zu können genügt ein normaler Autoführerschein. Mit der entsprechenden App kann auf der Stadtkarte ein passender Roller herausgesucht und reserviert werden. Die Miete startet beim Entriegeln und wird nach der Fahrt beendet. Das Tarifsystem ist dem von Taxis ähnlich. Beim Fahren werden 19ct pro Minute oder 59ct je angefangener Kilometer berechnet, parken kostet 5ct pro Minute. Der Tagestarif bzw. die Kostengrenze liegt bei 24 Euro. Als Nutzer ist man über den Anbieter haftpflicht- und vollkaskoversichert, der Selbstbehalt im Schadensfall beträgt 150 EUR.
Quelle: emmy-sharing.de
Ein identisches E-Scooter-Sharingangebot betreibt das Bosch-Tochterunternehmen COUP in Paris. Innerhalb von 28 Quadratkilometern stehen rund um die Uhr hunderte E-Scooter zur Verfügung. Das Ausleihverfahren ist identisch mit dem von emmy. Man verifiziert seinen Fahrausweis online via Skype oder Messenger und schon kann es losgehen. Bei COUP bezahlt man 4 Euro für die ersten 30 Minuten. Ab 30 Minuten bezahlt man pro 10 Minuten 1 Euro dazu. Das Tagesmaximum liegt bei 25 EUR pro Tag.
Quelle: joincoup.com
In Zürich steht für 4 verschiedene Anbieter eine einjährige Pilotphase mit je 250 Fahrzeugen kurz bevor. Laut einem Bericht von Watson werden die Roller auf 45 km/h beschränkt sein, ein gültiger Fahrausweis ist für die Benutzung dennoch Pflicht. Um ein ansprechendes Stadtbild zu wahren macht die Stadt Zürich den Dienstleistern Auflagen in Bezug auf die Abstellflächen. Die Roller müssen auf Zweirad-Abstellanlagen geparkt werden und dürfen dort nicht mehr als 10% der Fahrzeuge ausmachen. Wann die Pilotphase startet hängt von den Dienstleistern ab, erwartet werden die ersten elektrischen Sharing-Roller in der Limmatstadt im Frühjahr 2018. Auch die Region Zug wird von den gesammelten Erfahrungen profitieren.
Quelle: watson.ch
Bild: Christoph Spranger