30 Okt Formel E zu Gast in Bern: «More than a race»
Nach dem erfolgreichen Debut in der Stadt Zürich rasen die elektrisch angetriebenen Boliden im Jahr 2019 durch die Bundesstadt Bern.
Die diesjährige Formel E lockte über 150 000 Zuschauer ans Zürcher Seebecken. Die beinahe lautlosen Elektro-Rennwagen brachten Geschwindigkeiten von bis zu 220 km/h zustande. Gewonnen hat das Rennen Lucas di Grassi, Zweiter wurde Sam Bird und Dritter Jérôme d’Ambrosio. Allerdings lehnte die Zürcher Stadtregierung eine Neuauflage 2019 ab und begründete ihren Entscheid durch einen Termin-Engpass anderer Grossanlässe, die zur gleichen Zeit stattfinden. In die Bresche springt nun Bern. Somit wird auch 2019 in der Schweiz ein spannendes Formel-E-Rennen mit Fahrern wie dem Schweizer Sébastian Buemi, dem einstigen Sauber-Formel-1-Pilot Nick Heidfeld und weiteren Top Shots zu verfolgen sein.
Während die Organisatoren von Zürich von einer erfolgreichen Veranstaltung mit unglaublich hoher Medienpräsenz und Prominenz sprachen, kritisierten viele Anwohner erhebliche Einschränkungen. Damit der öffentliche Verkehr in Bern nicht zum Erliegen kommt, wird das Rennen nicht durchs Stadtzentrum verlaufen. Stattdessen führt die Rundstrecke durch das Gebiet des Ostbergs. Der Pluspunkt: Damit entstehen tolle Bilder vor der einmaligen Kulisse der Altstadt. Zudem werden die Aufbauarbeiten zeitlich straff gehalten. Nachtarbeiten finden nicht statt. Für die Anwohner ist grundsätzlich mit verhältnismässig geringen Einschränkungen zu rechnen. Höchstens während dem Rennwochenende kann es zu Verkehrsbeschränkungen kommen. Allerdings wird den Fussgängern und Velofahrern gewährleistet, sich zu jeder Zeit ohne Einschränkung zwischen dem Innen- und Aussenbereich der Rundstrecke fortzubewegen. Zuletzt zieht das Rennen auch keine permanenten Erweiterungen oder Verbreiterungen des Strassenraums mit sich, da die Strassen auf der geplanten Strecke bereits breit genug sind. Deswegen sind lediglich kleinere, temporäre Umbauten von Nöten.
Das Rennen in Bern wird für die Fahrer ganz gewiss eine Herausforderung. Eine steile Abwärtsfahrt (circa 250 km/h denkbar) und ein Bergaufstück verlangen den Fahrern höchste Konzentration und Leistungsfähigkeit ab. Bei zu extensivem Energieverbrauch droht ein frühzeitiger Stillstand auf der Strecke. Im Gegensatz zum letzten Jahr ist in dieser Saison ein Autowechsel wegen leerer Batterie nicht mehr erlaubt.
Letztlich soll das Formel-E-Rennen Bern als moderne und attraktive Stadt im Herzen Europas bekannt machen sowie insbesondere Themen wie Nachhaltigkeit, Umwelt und Mobilität der Zukunft in aller Munde bringen. Damit lässt sich der publikumsträchtige Grossanlass mit einem Nachhaltigkeitsdiskurs verknüpfen. Als Schweizer darf jedermann stolz sein, Bern neben Weltstädten wie Paris, New York und Hongkong ebenfalls im Tourkalender der Formel E vorzufinden.
Quelle
Neue Zürcher Zeitung AG (2018). Linke Autogegner wollen einen zweiten Zürcher E-Prix um jeden Preis verhindern. Abgerufen am 23.10.2018 von https://www.nzz.ch/zuerich/formel-e-in-zuerich-trotz-erfolg-bleibt-wiederholung-ungewiss-ld.1393734
Neue Zürcher Zeitung AG (2018). Formel-E-Boliden rasen nun in Bern. Abgerufen am 23.10.2018 von https://www.nzz.ch/schweiz/formel-e-boliden-rasen-nun-in-bern-ld.1427723
Blick.ch (2018). Rennstrecke in Bern ist offiziell. Formel E droht am Bärengraben der Saft auszugehen. Abgerufen am 23.10.2018 von https://www.blick.ch/sport/motorsport/formel_e/rennstrecke-in-bern-ist-offiziell-formel-e-droht-am-baerengraben-der-saft-auszugehen-id8979113.html
20minuten.ch (2018). Die Stadt informiert zum Formel-E-Rennen. Abgerufen am 23.10.2018 von https://www.20min.ch/schweiz/bern/story/Die-Stadt-informiert-zum-Formel-E-Rennen-14223045