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Batterien von E-Autos bekommen ein zweites Leben geschenkt

Die Batterien von Elektroautos haben es nicht einfach: Das häufige Laden und Entladen erwirkt über die Zeit hinweg Einbusse bei der Speicherkapazität. Wurde circa 20 bis 30 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität verbraucht, sind die Batterien für den Einsatz im Elektroauto nicht mehr geeignet. Nichtsdestotrotz ist ihr Leben noch nicht vorbei: der Einsatz in stationären Energiespeichern wartet auf sie.

Mit dem vermehrten Aufkommen von Elektroautos gelangen auch mehr und mehr Batterien in Umlauf. Nachdem diese Batterien den anspruchsvollen Aufgaben im Elektroauto nicht mehr genügen, sind sie jedoch noch bestens für den Einsatz in stationären Energiespeichern geeignet. Dabei werden mehrere ausgemusterte Batterien miteinander verbunden und so zu einem grossen Speicher (zwischen 100 kWh und 100 MWh) vernetzt. Ein stationärer Energiespeicher dient z.B. als Back-up-Lösung oder für den Einsatz in Mini-Grids. Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist der Anschluss ans Stromnetz, um damit Schwankungen im Netz auszugleichen. Letztere Möglichkeit ist zukünftig von hoher Relevanz, da erneuerbare Energien nicht jederzeit verfügbar sind. Ihr Ausbau ist allerdings integral zu Erreichung der Pariser Klimaziele.

Quelle: Mercedes-Benz Energy GmbH

Laut der im Mai erschienen Studie von McKinsey wird ab 2030 die weltweite Nachfrage nach Speichermöglichkeiten rund 200 GWh betragen. Die Studie besagt weiter, dass dieser Bedarf vollumfänglich durch stationäre Speicher aus ausgemusterten Elektroauto-Batterien gedeckt werden kann. Weshalb alte und nicht neue Batterien von Elektroautos zum Einsatz kommen, ist naheliegend. Im Jahr 2025 werden gemäss der Studie solche Speicher nämlich um 30 bis 70 Prozent günstiger sein als Speicher aus neuen Batterien.

Um den Ausbau von erneuerbaren Energien voranzutreiben sind solche Speichermöglichkeiten also essentiell. Zudem erwirkt eine zweite Lebensphase der Batterien die Möglichkeit, die Kosten der Elektroautos zu senken und deren Umweltbilanz zu verbessern.

In Lünen, Deutschland, entsteht zurzeit ein stationärer Energiespeicher aus alten Elektroauto-Batterien. Die ausgemusterten Batterien von Smart EQs sollen Fluktuationen im Stromnetz ausgleichen. Dieses Beispiel zeigt, dass die Überführung in eine zweite Lebensphase nicht nur Zukunftsmusik ist, sondern bereits Verwendung findet.

Quellen

ElektroautoCoach. Wissenswertes. Batterien. Abgerufen am 15.05.2019 von https://www.elektroautocoach.ch/wissenswertes/batterien/

Leading the charge: As battery storage sweeps the world, GE finds its place in the sun. Abgerufen am 15.05.2019 von https://www.ge.com/reports/leading-charge-battery-storage-sweeps-world-ge-finding-place-sun/

Mercedes-Benz Energy GmbH. Mercedes-Benz Energy Storage. A second life for e-car batteries. Abgerufen am 15.05.2019 von https://www.mercedes-benz.com/com-en/mercedes-benz-energy/products/battery/

McKinsey & Company (2019). Second-life EV batteries: The newest value pool in energy storage. Abgerufen am 15.05.2019 von https://www.mckinsey.com/Industries/Automotive-and-Assembly/Our-Insights/Second-life-EV-batteries-The-newest-value-pool-in-energy-storage?cid=other-eml-alt-mip-mck&hlkid=bb74a423f02b40f89c51cb8e6b21fce7&hctky=9957906&hdpid=1d168e3c-8cf9-4d2e-928b-4e4dc441ffdc

Union of Concerned Scientists (2018). Electric Vehicle Battery: Materials, Cost, Lifespan. Abgerufen am 15.05.2019 von https://www.ucsusa.org/clean-vehicles/electric-vehicles/electric-cars-battery-life-materials-cost#bf-toc-3